Adresse
St. Moritz, Schweiz
Jahr
2004
Bauherr
Jacques Buff
Die Frage, in welchem "Style" wir in den Alpen bauen sollen, wird im Engadin seit den 1960er Jahren oft mit einer Mischung aus Engadinerhäusern und Jumbochalets beantwortet. Aber es gibt eine andere, vor allem nach den verheerenden Bränden in Zernez und Lavin ins Engadin getragene Tradition, die heute zeitgemässer erscheint. Baumeister aus dem Süden brachten aufragende Häuser mit eleganten Proportionen, stehenden Fensterformaten und flachen Dächern ins Hochtal.
In diese Tradition stellen sich die beiden neuen Turmhäuser am westlichen Dorfrand von St. Moritz. Hier setzen sie Zeichen gegen die architektonische Anbiederung an einen vermeintlichen Gästegeschmack.
Die beiden turmartigen Wohnhäuser stehen leicht versetzt zueinander, so dass sie sich gegenseitig weder in der Sonne stehen noch die Aussicht nehmen. Französische Fenster mit weissen Metallzargen und Aluminiumläden geben den Häusern zusammen mit dem warmgrauen Fassadenverputz eine zurückhaltende Ausstrahlung. Von einem Rückgriff auf Tradition und Geschichte zeugen auch die akzentuierten grossformatigen Panoramafenster an den Gebäudeecken. Es ist eine zeitgemässe Transformation des „balcun tort“, des falschen Balkons, in die heutige Architektursprache.
Man betritt die Anlage über die im verbindenden Sockelgeschoss liegende Einstellhalle; diese wird so gleichzeitig zum grosszügigen Foyer. Trichterförmige Oberlichter streuen Tageslicht in die Eingangshalle, während an den Wänden künstlich belichtete Schaufenster wie Laternen die Parkfelder erhellen.
Die unterschiedlichen Etagenwohnungen nehmen jeweils ein ganzes Geschoss ein und orientieren sich nach allen vier Himmelsrichtungen. So bietet sich aus jeder die uneingeschränkte Aussicht auf Dorf und See, die französische Kirche und die Margna.